Erfahrungsbericht - Auslandspraktikum
An einem Nachmittag kam unsere Lehrerin Frau Langer in unser Klassenzimmer und verkündete, dass zwei Plätze für das Auslandspraktikum in Rieti (Italien) freigeworden sind. Meine Freundin
Magdalena und ich waren uns sofort einig und haben uns bei Frau Langer angemeldet. Kurze Zeit später bekamen wir beide die Zusage! Jetzt stand das Italien-Team fest: Kathi und Vivi aus der Klasse
15/05 und Magdalena und ich (Una) aus 16/10 B. Das Praktikum vom 26.11. bis 22.12.17 wurde in Kooperation mit der Physiotherapie-Schule in Meckenheim gemacht und wurde von dem Erasmus+ Programm
unterstützt.
Endlich war es so weit: Angekommen in Rom, wurden wir von unserem dortigen Betreuer, Gerold Klein, abgeholt und in unsere Wohnung gebracht. Obwohl unser Ankunftstag ein Sonntag war, konnten wir
direkt noch unsere ersten Einkäufe tätigen, da die Geschäfte in Italien auch sonntags geöffnet haben. Montags war dann unser erster Arbeitstag. Mit unserem Mietwagen ging es in die 40 Minuten
entfernte Klinik: Azienda Ospedaliera Santa Maria in Terni (Umbrien). Dort angekommen wurden wir auf die fröhliche italienische Art begrüßt und dann unseren Betreuern Stefano, Umbro, Claudio und
Paula zugeteilt. Zusammen mit ihnen haben wir die Patienten besucht, behandelt und sie bei ihrer Arbeit unterstützt. Wir waren oft auf der Schlaganfall-Station (Stroke-Unit), der Intensiv-Station
und auch auf den orthopädischen und chirurgischen Stationen unterwegs. So konnten wir viele verschiedene Krankheitsbilder sehen und neu kennenlernen. Die Therapeuten dort behandelten jeden Tag
die gleichen Patienten, und somit kannten wir nach kurzer Zeit die Abläufe, Behandlungen und Therapieformen. Zwischen den Therapien wurde viel geredet, gelacht und natürlich Espresso und
Cappuccino in der Cafeteria getrunken. Anders als in deutschen Krankenhäusern glich die Cafeteria eher eine Bar, denn hinter der Theke gab es eine ordentliche Auswahl an alkoholischen Getränken.
Nach getaner Arbeit fuhren wir gemeinsam nach Hause und kochten uns etwas Leckeres. Die freien Nachmittage verbrachten wir oft mit Gerold und seiner Lebensgefährtin Catia, die uns die vielen
umliegenden Klöster und weiteren Sehenswürdigkeiten zeigten. Außerdem machten wir regelmäßig Sport gemeinsam. Ob bei einem Home Workout, einer Jogging Einheit oder im nahegelegenen Boxstudio, wir
hatten immer Spaß dabei. Zweimal waren wir auch auf Weihnachtsmärkten in der Gegend. Anders als in Deutschland, legen die Italiener dabei eher Wert auf Deko-Artikel anstatt auf das Essen. Und
gegen das eventuell aufkommende Heimweh buken wir fleißig schwäbische Gutsle.
Unseren „Hausberg“ Terminillo haben wir auch erfolgreich bestiegen. Schön war es dort oben – es lag ausreichend Schnee, sodass wir auf allerlei erfindungsreichen „fahrbaren Untersätzen“ die
schönen Hänge hinabfahren konnten. Natürlich ließen wir uns auch einen Besuch in Rom nicht nehmen. So fuhren wir eines frühen Morgens mit dem Bus in Richtung Hauptstadt. Dort angekommen machten
wir uns direkt auf den Weg zum Colloseum. Darauf folgten dann die weiteren tollen Sehenswürdigkeiten wie z. B. das Forum Romanum, das Pantheon, die Piaza Navona, der Trevi Brunnen und zu guter
Letzt auch noch der Vatikan, wo ein riesiger Weihnachtsbaum und eine Krippe aufgestellt waren.
Schneller, als uns lieb war, waren die vier erlebnisreichen Wochen auch schon wieder vorbei, und es ging wieder in Richtung Heimat.
In dieser Zeit sind wir vier ein tolles Team geworden und haben unser Auslandsabenteuer sehr genossen! Außerdem sind wir der Schule und auch der Klinik in Terni sehr dankbar, dass wir die Chance
bekommen haben, ein anderes Land und eine fremde Arbeitskultur kennen zu lernen. Wir können es nur jedem Schüler empfehlen, eine solches Angebot wahrzunehmen!
Liebe Grüße
Eure Magi, Vivi, Kathi und Una