Bericht Auslandspraktikum in Ghana

Praktikum in Ghana, beim PTA Center in Stuttgart

Reise-/Praktikumsbericht Marius Ayikai Okai

 

Unsere Reise begann am 24.03.2018 am Stuttgarter Flughafen. Abflug war um 10.30 von Stuttgart nach Schipool Airport Amster­dam und von dort ging es weiter zu unserem Ziel nach Accra, der Hauptstadt von Ghana.

 

Ghana liegt in  Westafrika und  hat ca. 28 Mio  Einwohner. Ghana war das erste demokratische Land in Afrika und hat seit nun mehr über 60 Jahren eine stabile Regierung. Ghana ist für viele Exportgüter bekannt,  beispielsweise für Ananas, Edelkakao und Sheabutter. Mittlerweile ist Ghana auch ein sehr beliebtes Reiseziel von Europäern, von denen sich viele auch aufgrund des ganzjährig warmen Wetters, permanent in Ghana niederlassen.

 

Nach Ankunft am Kotoka-lnternational-Airport ging es direkt ins Hotel Kempinski, unsere Residenz für die kommenden Tage. Das Hotel Kempinski war auch der Austragungsort des PTA SUMMIT. Bei unserer Veranstaltung ging es zum einen darum das PTA-CENTER vorzustellen, zum anderen aber auch den Standort Stuttgart zu präsentieren.

 

Die Resonanz der Gäste war atemberaubend. Das Publikum belohnte unsere wochenlange, akribische Vorbereitung mit kräftigem 

Applaus, denn einige aus unserem Team haben fesselnde Vorträge gehalten.

Marius,  der Wurzeln in Ghana hat, hat uns vor der Abreise einen Crash-Kurs zur ghanaischen Mentalität und den Gepflogenheiten im Land gegeben. Somit konnte also nichts mehr schiefgehen.

 

Wie nahe zu  jedes afrikanische Land ist auch Ghana fanatisch, wenn es um Fußball geht. Gekickt wird überall, egal ob mit Flipflops, barfuß oder mit Stol­lenschuhen. Man nennt die ghanaische Nationalelf auch die Brasilianer Afrikas, da sie mit viel Hingabe und Leidenschaft spielen, wenn gleich ein inter­nationaler Erfolg bislang ausblieb. Die bekanntesten Spieler aus Ghana sind wahrscheinlich die beiden Boateng Brüder, Anthony Yeboah, Samuel Kuffour, Anthony Baffoe oder Abedi Pele. Die Liebe zum Fußball war auch eine der Schnittstellen zur Physiotherapie. Denn während unseres Aufent­haltes hatten wir mehrere Termine, Trainings- und Behandlungen bei lokalen Fußballmannschaften. Doch der eigentliche Grund für unsere Reise war ein anderer.

 

Das PTA-CENTER arbeitet bereits international und ist unter anderem in Dubai, Kuwait, Ägypten, Saudi-Arabien, Katar und  weiteren Staaten vertreten. Aus diesen Ländern bekommen wir schon Patienten, halten dort Schulungen/Fortbildungen und bie­ten Kurse an.

 

Ghana ist aufgrund seiner stabilen politischen Lage und des vergleichsweise hohen Lebensstandards in unseren Fokus gerückt.

Unser langfristiges Ziel ist es,  in Ghana ein Reha-Center zu bauen. In dem Reha-Center sollen zum einen einheimische Ärzte und Therapeuten beschäftigt werden, zum anderen sollen aber auch Mitarbei­ter  aus  dem  PTA-CENTER Kurse  geben,  Patienten behandeln und ghanaische Therapeuten schulen wahrend eines Aufenthalts in Ghana.

 

Doch zunächst geht es auch darum Patienten aus Ghana, wohlgemerkt Patienten, die sich so einen Aufenthalt leisten können, nach Deutschland ein­zuladen und hier vor Ort zu behandeln. Der erste sehr wohlhabende und einflussreiche Patient war bereits hier in Behandlung. Durch seine Postion und sein Netzwerk werden voraussichtlich noch weitere Patienten in absehbarer Zeit folgen.

 

Networking war ein weiteres Hauptziel unserer Reise. Es verging kein Tag, an dem wir nicht Ärzte, Politiker, Therapeuten und andere einflussreiche Personen kennengelernt haben.

 

Die  meisten  waren  auch  Gäste  bei  unserem  Sum­mit, somit konnten wir uns die mühsame Überzeu­gungsarbeit sparen und den positiven Eindruck, den wir vermitteln konnten, ausnutzen. Nach fünf bzw. sieben Tagen, ein paar aus dem Team sind länger geblieben, war das ganze Spektakel zu Ende. Doch das galt nicht für die Arbeit. Denn nun mussten alle Kontakte sortiert und auf ihre Relevanz geprüft werden. Außerdem geht es jetzt darum, im Gespräch zu blei­ben und das Interesse an uns weiter auszubauen.

 

Im Großen und Ganzen blicken wir auf ein paar sehr intensive und dennoch wunderschöne Tage zurück. Denn natürlich wurde nicht nur gear­beitet, sondern auch mal bei 27° C und einem Feierabend-Cocktail am Pool, die untergehende Äquatorsonne genossen. Doch das gehört ebenso wie das tropische Klima,  zuckersüße Früchte und Menschen, die fast immer ein Lächeln auf den Wangen haben, zu einer solchen Exkursion.

 

Marius Ayikai Okai,14.05.2018